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Deutsches Elfenbeinmuseum
Schloss Erbach

Deutsches
Elfenbeinmuseum

Das Schloss Erbach liegt im Zentrum der Stadt Erbach. Es wurde in seiner heutigen Ausdehnung im Jahr 1763 fertiggestellt und ist als Baudenkmal eingetragen.

Im Zuge der Umnut­zung wurde in den süd­li­chen Räumen des Erd­ge­schos­ses das Deut­sche Elfen­bein­mu­seum mit Ausstel­lungs­­räu­men für Elfen­bein­schnit­ze­rei, Wech­selausstel­lun­gen und medi­a­len Insze­nie­run­gen ein­ge­rich­tet. Obwohl die Räume auf drei ver­schie­de­nen Höhen­ni­veaus liegen, konnte die gesamte Ausstel­lung ohne Ein­griffe in den denk­mal­ge­schütz­ten Bestand roll­stuhl­ge­recht aus­ge­führt werden.

Das Deut­sche Elfen­bein­mu­seum ist als tem­po­räre Innen­a­r­chi­tek­tur gestal­tet und fügt sich respekt­voll in die denk­mal­ge­schüt­zen Räume ein. Die Raum­schale blieb dabei wei­test­ge­hend unan­ge­tas­tet, wurde jedoch gerei­nigt und von losen Bau­tei­len befreit.

Konzept

Ausstel­lungs­ge­stal­tung im denk­mal­ge­schütz­ten Bestand

Ein roter, erha­be­ner Steg legt sich als Zeit­strahl, wel­cher die Ent­wick­lung der Elfen­bein­kunst im regi­o­na­len Bezug wie­der­spie­gelt, in die vor­han­dene Raum­schale. Wand-, Boden- und Decken­flä­chen des Bestands werden mit einem rever­si­blen Anstrich in grau über­zo­gen, der die Räume wert­frei macht und den teil­weise deso­la­ten Zustand über­zeich­net.

Beglei­tende Vitri­nen fügen sich in den Ver­lauf der Steg­an­lage und reflek­tie­ren wesent­li­che Mei­len­steine der Elfen­bein­kunst. Das rote Leder des Steges kon­tras­tiert den grauen Umraum und fokus­siert den Besu­cher auf den Zeit­strahl. Die Vitri­nen selber ver­kör­pern das Motiv des Kris­talls. Im Sockel umlau­fend sati­niert, legt der Ver­lauf der Sati­nie­rung auf Augen­höhe den Blick auf die Expo­nate frei.

Die Ausstel­lung wird von meh­re­ren medi­a­len Instal­la­ti­o­nen beglei­tet, die den Besu­cher auf ein­zig­ar­tige Weise mit dem Thema Elfen­bein­kunst und all seine Facet­ten ver­traut macht. Die „Black Box“ bildet deren Anfang. Eine sze­no­gra­fi­sche Instal­la­tion setzt geschicht­lich vor der eigent­li­chen Ausstel­lungs­ab­folge an und erzählt die Geschichte Franz I. Graf zu Erbach-Erbach, die Ent­de­ckung des Mate­ri­als Elfen­bein für die regi­o­nale Wirt­schaft durch ihn selbst und seinen Ein­fluss auf die Hand­werks­zunft.

Die gesam­ten Ausstel­lungs­räume sind als Dun­kel­kam­mer kon­zi­piert. Nur wenige Licht­quel­len akzen­tu­ie­ren den Raum und stär­ken das archi­tek­to­ni­sche Ausstel­lungs­kon­zept. Die Steg­an­lage beglei­tend gibt es wei­tere medi­ale Instal­la­ti­o­nen, die Bezug auf Ver­a­r­bei­tungs­tech­ni­ken wie bei­spiels­weise Drech­sel­kunst, Schnit­ze­rei und Spritz­guss nehmen sowie wirt­schaft­li­che Wen­de­punkte wie das Welt­han­dels­ver­bot für Elfen­bein mar­kie­ren.

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Auftraggeber
Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen
Schloss
61348 Bad Homburg vor der Höhe
Planung/Errichtung
2015 - 2016
Standort
Marktplatz 7
64711 Erbach
Auszeichnungen
Darc Award London 2017 - Best Interior Lighting Scheme
Architectural Lighting Award New York 2017
Exhibition Lighting & Temporary Installations AL Light & Architecture Design Awards 2017 - Commendable Achievement
reddot Communication Design Award 2017 - Spatial Communication
Codega International Lighting Design Prize - Lighting Design Special Mention
Lighting Design Award 2018 - Integration Project of the year London
Award of Excellence IALD International Lighting Design Awards 2018
Radiance Award IALD International Lighting Design Awards 2018
Deutscher Lichtdesign-Preis 2018
iF Design Award 2018 - Interior Architecture (Kategorie Spatial Installation)
Joseph-Maria-Olbrich-Plakette 2018
German Design Award 2019
Lamp Award 2019
Große Häuser, kleiner Häuser - Ausgezeichnete Architektur in Hessen 2013-2018